BCG und manager magazin ehren Commerzbank-CFO Bettina Orlopp als einflussreichste Frau der deutschen Wirtschaft

Link zum Gender Diversity Index

Frankfurt—Die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und das manager magazin haben die einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft des Jahres 2022 geehrt. Eine hochrangig besetzte Jury zeichnete Bettina Orlopp, Mitglied des Vorstands der Commerzbank, als Prima inter Pares unter den Top-100-Wirtschaftsfrauen aus. Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum achten Mal im Rahmen einer Galaveranstaltung in Frankfurt verliehen.

Orlopp: „Veränderung findet nur statt, wenn sie mutig vorangetrieben wird“
Vor rund 150 Gästen nahm Orlopp den Preis im Frankfurter Städel Museum entgegen und sagte in ihrer Dankesrede: „Ich möchte diesen Preis den Kolleginnen und Kollegen der Commerzbank widmen – denn es war nicht alles einfach in den vergangenen 36 Monaten. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.“ Auch betonte Orlopp die gute Zusammenarbeit mit Commerzbank-CEO Manfred Knof, der ebenfalls am Galadinner teilnahm. Um mehr Vielfalt in der Wirtschaft zu erreichen, seien Quoten nicht ausreichend, sagte die Prima inter Pares: „Wir müssen kontinuierlich den Talentpool qualifizierter Kandidatinnen erweitern und den Fortschritt überwachen und messen.“ Vor allem sei es aber wichtig, Frauen zu ermutigen, Führungspositionen zu übernehmen. „Veränderung findet nur statt, wenn sie mutig vorangetrieben wird.“

Die Laudatio hielt Clara Streit, ehemalige Beraterin und Multiaufsichtsrätin (u. a. Deutsche Börse, Vonovia): „Bettina Orlopp verfügt über eine scharfe Intelligenz und Führungsstärke. Gleichzeitig ist sie im besten Sinne loyal und erreicht ihre Ziele auch durch eine ausgeprägte Zugewandtheit. In unaufgeregter Manier war und ist sie eine der Vorkämpferinnen der Vereinbarkeit von Familie und Top-Karriere.“

Die beiden Juryvorsitzenden und Gastgeber des Abends, Sven Oliver Clausen, Chefredakteur des manager magazins, und Michael Brigl, verantwortlich für BCG in Zentraleuropa, hatten den Abend zuvor eröffnet. „Die Geschlechterförderung im deutschen Top-Management stagniert. Der Frauenanteil in den Vorstandsetagen Deutschlands lag 2022 bei 15 Prozent – das ist nicht hinnehmbar“, sagte Brigl. „Wir brauchen mehr Diversität, um die Innovationskraft Deutschlands weiterzuentwickeln.“ Dem stimmte mm-Chefredakteur Clausen zu: „Innovation ist der Schlüssel für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Und Vielfalt ist ein Schlüssel für Innovation.”

Klatten: „Es gibt immer eine Zeit nach der Krise”                    
Ehrengast des Events war Susanne Klatten. Ihre Ansprache nutzte die Unternehmerin und Startup-Investorin, um den versammelten Wirtschaftsfrauen Mut zuzusprechen: „Krisen begegnet man am besten mit einem langen Atem und mit dem Willen zu Veränderung – also dem Mut zur Innovation“, sagte sie in ihrer Keynote. „Natürlich lassen sich Projekte stoppen und Innovationsbudgets schnell streichen. Aber das ist teuer. Nehme ich ein Projekt später wieder auf, muss ich mir vieles wieder neu erarbeiten. Und am Ende sind es eben diese Innovationen, die ein Unternehmen voranbringen – in der Krise und danach. Es gibt immer eine Zeit nach der Krise.“

Fuchs Petrolub erstmals Diversity-Champion
Die Boston Consulting Group ermittelt im seit 2017 jährlich erscheinenden BCG Gender Diversity Index die sogenannten Diversity-Champions der 100 größten deutschen börsennotierten Unternehmen. Die drei vielfältigsten Firmen wurden ebenso während der Veranstaltung in Frankfurt ausgezeichnet wie die Top-100-Frauen. Auf Platz eins des Rankings landete der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub, der damit erstmals Diversity-Champion ist. Platz zwei der Bestenliste belegt der Softwarekonzern SAP. Platz drei ging an den Flughafenbetreiber Fraport.

Untersuchungsgrundlage für die Bestenliste ist der Anteil an Männern und Frauen in Vorstand und Aufsichtsrat des jeweiligen Unternehmens sowie die Verteilung der Vergütung in den beiden Gremien nach Ausweis des letzten vollständigen Jahresberichts. Diese vier Faktoren gehen jeweils zu einem Viertel in die Bewertung ein.

Gender-Bias in deutschen Unternehmen
Ein vieldiskutiertes Thema des Abends waren andere Ergebnisse des aktuellen BCG Gender Diversity Index – Diversity in the Era of AI: Eine KI-Zusatzanalyse des Autorenteams offenbart, dass Unternehmen in der Art ihrer Kommunikation bei Frauen zurückhaltender sind als bei Männern, sobald diese in Vorstand oder Aufsichtsrat aufrücken. So schreiben Deutschlands größte Konzerne in ihren Pressemitteilungen den Top-Managerinnen weniger Fähigkeiten zu als männlichen Kollegen. Bei der Eigendarstellung auf der Karriereplattform LinkedIn hingegen verwenden weibliche und männliche Führungskräfte gleich viele Attribute. Mehr dazu hier.

So entsteht die Bestenliste
Die Auszeichnung der Top-100-Frauen erfolgt in neun Kategorien: CEOs, Managerinnen, Unternehmerinnen, Aufsichtsrätinnen, Expatriates, Wegbereiterinnen, Klimainnovatorinnen, Watchlist und Pionierinnen. Die Jury zeichnet jedes Jahr eine Frau aus, die als Prima inter Pares stellvertretend für die gesamte Initiative steht.

manager-magazin-Chefredakteur Sven Oliver Clausen und Michael Brigl (Head of BCG in Central Europe) sitzen der Jury vor. Weitere Mitglieder sind Dr. Werner Brandt (Aufsichtsratsvorsitzender RWE), Eva Buchhorn (Autorin manager magazin), Saori Dubourg (Ehemaliges Mitglied des Vorstands bei BASF), Carsten Kratz (Partner und Leiter der DACH-Region bei Bridgepoint), Claudia Kruse (Managing Director, APG Asset Management), Martina Merz (Thyssenkrupp-CEO und Prima inter Pares 2021), Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Prof. Dr. Isabell M. Welpe (Professorin für Betriebswirtschaftslehre/Strategie und Organisation, Technische Universität München) und Christoph Zeiss (Mitgründer und Managing Partner der Personalberatung Heads!).

Erstmals konnten die Top-Frauen des Jahres 2021 ihre Top-Nachwuchstalente nominieren. Diese geschlechterübergreifende Gruppe hatte in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, an Netzwerkveranstaltungen und Workshops von BCG und dem manager magazin teilzunehmen und erhielt Karriereratschläge aus erster Hand. Der neue Nachwuchsjahrgang wird nun von den Top-Frauen 2022 bestimmt.

Julian Bird
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Über BCG

Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.

Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Management-Beratung mit Expertise in Technologie, Digital und Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorne bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern erwirtschaftete weltweit mit 25.000 Mitarbeitern im Jahr 2021 einen Umsatz von 11 Milliarden US-Dollar. Weitere Informationen: www.bcg.de